Visuelles Tele-Cocooning im Ausland. Eine Auto-Ethnographie: Visual Tele-Cocooning Abroad. An Auto-Ethnography

Patricia Prieto Blanco

Research output: Contribution to journalArticle

Abstract

Als ich vor zehn Jahren Spanien verließ, hatte fast niemand, den ich kannte, eine Internetverbindung. Einige Monate nach meiner Ankunft in Deutschland schickte ich meiner Schwester ein paar Fotos, die sie an der Wand meines früheren Zimmers aufhängte. Ich erinnere mich noch an die Rührung, die mich überkam, als ich sie bei meiner Rückkehr nach Zamora vorfand: Meine zwei Welten waren von meiner kleinen Schwester miteinander vereint worden. Diese Fotos wurden sowohl als Erlebnisse als auch Objekte[i] geteilt, und beeinflussten so meine materielle und meine emotionale Welt. Heute bin ich in drei Whatsapp-Gruppen. Wenn ich tagsüber nicht auf mein Telefon schaue, habe ich am Abend normalerweise um die 40 ungelesene Nachrichten, die meisten davon Bilder. Zudem lebe ich mit meinem Partner in einer Fernbeziehung, und wir interagieren definitiv ständig in unserem Tele-Cocoon. Wenn wir getrennt sind, senden wir einander Bilder unseres Morgenkaffees, unserer unaufgeräumten Schreibtische, sogar unserer Einkäufe!
Original languageGerman
Pages (from-to)60-54
Number of pages55
JournalUltrashort Reframed
Volume5
Issue number1
Publication statusPublished - 15 Nov 2015

Keywords

  • Auto-Ethnographie
  • Migration
  • Fotografie
  • Tele-cocooning
  • Photography
  • Autoethnography

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